In nur acht Stunden mussten die Lehrlinge die umfangreichen Aufgaben durchführen. Mit Semmeln, Laugengebäck und Plunder zeigten sie Schnelligkeit und Präzision bei Aufgaben, die auch in der Backstube täglich anfallen. Mit einem kunstvollen Schaustück, heuer zum Thema „4/4 – 1 Niederösterreich“, und der theoretischen Prüfung galt es, noch ein Stückchen mehr zu zeigen als im Alltag üblich. 17 Lehrlinge aus allen Bundesländern stellten sich in der Berufsschule Baden dieser Herausforderung. Eine fünfköpfige Jury hatte schließlich die schwierige Aufgabe, die Werke zu beurteilen. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war dabei nicht nur die fachliche Leistung, sondern auch die Kreativität und Präsentation der Backwaren sowie die Sauberkeit während des Arbeitens. Der Vorarlberger Juryvorsitzende Kurt Kainz freute sich über die Leistungen aller TeilnehmerInnen. „Bei diesen Bewerben gibt es insgesamt ein gleichbleibendes, beeindruckend hohes Niveau, das kann man in der Summe kaum mehr steigern. Manchmal sind aber auch Ausreißer dabei, die besonders gut sind.”
Die Aufgaben wurden in den vergangenen Jahren immer wieder angepasst, um einen praxisnahen Bewerb zu erreichen, so wurde etwa die schriftliche Prüfung bei den Punkten weniger wichtig. „Wir wollen ja vor allem gute Handwerker haben”, so Kainz, „aber die Grundrechenarten und Fachfragen sollten die Lehrlinge natürlich auch beherrschen.”
SCHNELLIGKEIT UND SAUBERKEIT
Während die Besucher bei der Ausstellung der fertigen Werke vor allem optisch beeindruckt waren, achtet die Jury bereits während der Arbeit auf die Details. Die Uhr läuft mit, und das Resultat ist nicht das einzige, was zählt. „Es soll jedenfalls danach nicht mehr Mehl auf dem Boden sein als auf dem Tisch“, bringt es Kurt Kainz auf den Punkt.
OBERÖSTERREICHISCHER ERFOLG
Als Gewinnerin im Hauptbewerb konnte sich schließlich Ines Berger vom Lehrbetrieb Brandl GmbH aus Eferding in Oberösterreich durchsetzen. Den zweiten Platz belegte Daniel Mayrhofer aus dem Lehrbetrieb Bäckerei Franz Brandl in Linz. Dritter wurde Michael Neururer vom Lehrbetrieb Bäckerei Rudigier in Tirol. Damit ging auch die Bundesländerwertung klar an Oberösterreich. Das zahlreich erschienene Publikum bewertete zusätzlich die liebevoll gestalteten Bundesländer-Tische. Dabei war Niederösterreich eindeutig der Liebling der Gäste.
Im Festsaal der Berufsschule wurden die Siegerinnen und Sieger vom Vorsitzenden des Bundesverbandes der Bäcker, KR Josef Schrott, gekürt, der allen NachwuchsbäckerInnen Respekt zollte: „Es ist wirklich bemerkenswert, welch außergewöhnliche Meisterwerke unsere Lehrlinge zaubern können. Ich bin sehr stolz auf unseren Bäcker- Nachwuchs und wünsche allen auch weiterhin viel Erfolg und Freude an ihrer Arbeit.“ Auch Bundesinnungsmeister Willi Mandl zeigte sich beeindruckt von den Leistungen. „Man sieht wirklich, dass ihr alle mit Herzblut dabei seid“, wandte er sich direkt an die Teilnehmer, und betonte: „Wichtig ist es, dabei zu bleiben und lebenslang weiter zu lernen.“ Landesinnungsmeister Johann Ehrenberger freute sich ebenfalls über die Leistungen: „Bei diesen Leistungen braucht man sich auch in Zukunft keine Sorgen um das Gewerbe zu machen.“
Fotos: Andrea Sturm