Neue Vertriebswege

Regionale Brotspezialitäten boomen in SB-Shops

Ein Artikel von Andrea Sturm | 30.03.2023 - 11:15
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Im burgenländischen Hornstein steht ein kastlgreissler aus Vollholz. © KastlGreissler GmbH

Insbesondere dort, wo es keine oder kaum mehr gut, schnell und einfach erreichbare Nahversorger gibt, braucht es kleine, aber vollsortimentstaugliche Selbstbedienungsläden wie den KastlGreissler. Die zweite Besonderheit neben dem Komplettsortiment ist der enorm hohe Regionalanteil. So erfolgt auch in der Warengruppe Brot & Gebäck bei mittlerweile 21 Standorten in Österreich die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Bäckereien aus vollster Überzeugung. Da Brot- und Backwaren aus der direkten Umgebung in den KastlGreissler-Shops besonders beliebt sind, ist auch eine ökonomisch erfolgreiche Perspektive gegeben.

Bäcker sind selbst als Betreiber eines KastlGreissler bestens geeignet, wodurch sie sich einen innovativen Absatzweg ihrer Erzeugnisse und ein weiteres wirtschaftliches Standbein schaffen können. Gesunde, qualitätsvolle Brot- und Backwaren gehören für viele Menschen zum täglichen Lebensmittelbedarf. Neben acht weiteren Warengruppen sind Brot, Gebäck und Teigwaren somit für jeden KastlGreissler ein verpflichtender Bestandteil des Sortiments. Aufgrund der strengen Definition, dass mindestens die Hälfte der angebotenen Produkte aus einem Umkreis von 40 Kilometern des jeweiligen Standorts stammen muss, finden sich in den Kastln ausschließlich regionale Frischbackwaren aus Traditionsbäckereien.

Brot und Gebäck sorgt für 20 Prozent des Umsatzes

Der Druck auf kleinere, regionale Bäckereien wird immer größer. Denn rund 90 Prozent der Bevölkerung kaufen Brot und Gebäck heute in den Backshops von Supermärkten und Tankstellen (Quelle: ORF Am Schauplatz „Das Ende der Bäcker) – oder sind dazu gezwungen, weil eben kein entsprechendes Nahversorgungsangebot in der eigenen Gemeinde vorhanden ist.

Dabei ist die Qualität eingefrorener und dann aufgebackener Ware mit frischem Brot und Gebäck in den allermeisten Fällen nicht vergleichbar. Deshalb werden KastlGreissler von ihren Partner-Bäckereien täglich frisch beliefert. In Summe sorgen 26 verschiedene Bäckereien dafür, dass 21 österreichische Kastl und drei deutsche KistenKrämer (wie das Nahversorgungskonzept in Deutschland heißt) mit diesen wichtigen Lebensmitteln stets gut gefüllt sind. Von jedem neuen KastlGreissler-Shop profitieren auch jeweils ein bis zwei Bäcker, die hier als Lieferant einen zusätzlichen Absatzkanal für ihre Produkte finden.

Rolle als Nahversorger für Bäcker nicht neu

Bäcker leisten mit ihren Geschäften immer schon einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung. Schließlich sind hier neben Brot und Gebäck häufig auch Milch und andere Milchprodukte, ausgewählte Wurst- und Käsewaren, Getränke und Snacks erhältlich. Bäcker, die ihre Nahversorgerrolle ausweiten und beispielsweise auch in Nachbarorten einen Shop eröffnen möchten, finden im KastlGreissler Franchise-Modell dafür eine ideale Möglichkeit vor. Grundsätzlich kann jede:r KastlGreissler:in werden, die/der die Leidenschaft für regionale Lebensmittel teilt und sich für eine Verbesserung der aktuellen Nahversorgungssituation in ländlichen Regionen engagieren möchte. Wer aus der Landwirtschaft, der Gastronomie oder dem Lebensmittelhandwerk kommt, ist sicherlich in besonderem Maße dafür prädestiniert.

Unterschiedliche Shop-Varianten

Was 2020 in Form von Stahlcontainern begann, wurde vor allem im Laufe des letzten Jahres nochmals weiterentwickelt. So haben zukünftige KastlGreissler heute die Wahl zwischen dem Standard-Container mit oder ohne Holzverkleidung und einem Vollholz-Kastl. So oder so bieten die Shops Platz für 350 bis 550 Produkte und sind mit flexiblen Ladenbauelementen, Regal-, Kühl- und Tiefkühlflächen, Kassen-, Warenwirtschafts-, Schließ- und Sicherheitssystem ausgestattet. Weiters besteht auch die Möglichkeit, Leerstände mit dem Konzept zu bespielen.

Gleich geblieben sind die Ziele des KastlGreissler: Kastl für Kastl geht es darum, eine möglichst regionale und umfassende Nahversorgung wieder zurück in jene Regionen zu bringen, wo das Einkaufen direkt im Ort seit Jahren nicht mehr möglich ist. So sollen die Einkaufswege für die Konsument:innen reduziert und möglichst kurz gehalten werden. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Produzent:innen sind andererseits auch die Transportwege im Vergleich zu Supermarktprodukten äußerst überschaubar. Ganz im Sinne des KastlGreissler-Grundgedanken sollen KonsumentInnen vermehrt darüber Bescheid wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, welche ProduzentInnen dahinter stehen und dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.

Weitere Informationen: kastlgreissler.com