Publikumsmagnet und Ehrungen

Ein Artikel von Johannes Rottensteiner | 14.02.2018 - 15:52

Der Salzburger Metzgersprung samt dem folgenden Fahnenschwingen hat eine wechselvolle Geschichte, die bis ins Jahr 1512 zurückreicht. Aus zahlreichen Bräuchen haben sich im Laufe der Jahrhunderte zwei bleibende Zunftbräuche herausgebildet, die auch heute noch gepflogen werden: Durch den Metzgersprung in einen Bottich voll Wasser (heuer übrigens ein neuer Bottich) werden die Lehrlinge (nunmehr Junggesellen) laut Überlieferung „von den Sünden reingewaschen, die sie während der Lehrzeit begangen haben“. Beim anschließenden Fahnenschwingen – die Zunftfahne der Salzburger Fleischer hat immerhin ein Schwunggewicht von 40 Kilogramm – haben die Junggesellen ihre Kraft, Geschicklichkeit und Kondition unter Beweis zu stellen. Metzgersprung und Fahnenschwingen haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr zum Publikumsmagnet und zu einem Höhepunkt im Salzburger Fasching entwickelt.

FLEISCHERJAHRTAG

Beim anschließenden Fleischerjahrtag konnte Innungsmeister Otto Filippi unter anderem den Landtagspräsident und Landesveterinärdirektor Dr. Josef Schöchl begrüßen, weiters Bundesinnungsmeister KommR Rudolf Menzl, Fleischerverbands- Obmann Anton Karl, Barbara und Georg Zinkl von der Landshuter Fleischerschule sowie Direktor Gerhard Huber und seine Stellvertreterin Bianca Gaulinger von der Berufsschule. Nach durchaus kritischen Anmerkungen zur politischen Lage in Österreich in den vergangenen Jahren zog es der Innungschef heuer vor, die heimische Politik unkommentiert zu lassen. Er berichtete lediglich über die Lage der Branche und aktuelle Entwicklungen. So laufen mit der Landwirtschaft intensive Verhandlungen über eine engere gemeinsame Zusammenarbeit bei Rindern, Kälbern und Lämmern. „Die Gespräche verlaufen sehr positiv. Doch für Details ist es noch zu früh“, so der Innungschef. Derzeit gibt es 93 aktive Fleischerbetriebe im Bundesland Salzburg, davon 17 Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, und 29 Lehrlinge, die den Lehrberuf Fleischverkauf, Fleischverarbeitung oder Einzelhandelskaufmann- Fleischfachhandel erlernen.  

Ehrungen

Folgende Junggesellen haben die Lehrabschlussprüfung bestanden und sich von den Sünden reingewaschen: Christian Herzog (Lehrbetrieb: Fürstauer, Saalfelden), Stefan Nocker (Schultes, Zell am See), Wolfgang Perwein (Hutegger, Bad Hofgastein), Anton Seber (Schultes, Zell am See, guter Erfolg), Martin Heugenhauser (Stefan Rass, Lofer, mit Auszeichnung).

Beim anschließenden Fleischerjahrtag wurden auch die Salzburger Jungmeister geehrt: Anna-Marie Merzinger, St. Georgen (in Landshut absolviert), Alexander Pfeifenberger, Thomatal; Markus Bliem, St. Michael; Daniel Spielbüchler, Gosar; Florian Eisl, Salzburg; Andreas Esterer, Straßwalchen; Johannes Graggaber, Mauterndorf, und Johann Peitler, Rennweg.

Ehrungen für langjährige selbstständige Tätigkeit erhielten: Sigmund Friedrich Hofmann (20 Jahre) und Herbert Hutegger (35 Jahre).