Die Mädchen sind die Fleischkaiser

FleischerInnen Bundeslehrlingswettbewerb

Ein Artikel von Isabella Krumhuber | 16.08.2018 - 13:55

Eines gleich vorweg: Das gezeigte Niveau war hervorragend und konnte sich teilweise mit den Leistungen internationaler Wettbewerbe durchaus messen. Das betonten die anwesenden Experten und auch die Geschäftsführerin der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe, Anka Lorencz, in ihrem Statement bei der Siegerehrung: „Was ich hier von den jungen Menschen gesehen habe, gibt mir die berechtigte Hoffnung auf Spitzenleistungen beim nächsten internationalen Wettbewerb.“ Ins selbe Horn stieß auch der Bundeslehrlingswart Johann Mache aus Salzburg: „Ich bin von den Leistungen mehr als beeindruckt. Bei diesem Bundeslehrlingswettbewerb konnten wir sehen,
wie gut unser Nachwuchs ausgebildet wird.“ Den Sieg in der Gesamtwertung holte sich mit Anja Lax von der Spar-TANN Föderlach das erste Mal seit 1989 eine Teilnehmerin aus Kärnten, auf Platz zwei folgte Katharina Haider von der Fleischerei Sturmaier im oberösterreichischen Geboltskirchen.
Dritter und damit bester nicht-weiblicher Teilnehmer wurde Andreas Höllbacher von der Fleischerei Mache in Salzburg.
Das Top-Niveau der Wettbewerbsleistungen konnte aber nicht über einen ausgesprochen unerfreulichen und erschreckenden Aspekt des Contests in Linz hinwegtäuschen: die niedrige Teilnehmerzahl, die mit zehn Startern einen noch nicht erlebten Tiefpunkt erreichte. Der Bundesinnungsmeister des Lebensmittelhandwerks, Willibald Mandl, brachte es auf den Punkt: „Dieses kleine Starterfeld ist vorsichtig ausgedrückt besorgniserregend und muss dringend hinterfragt werden.“ Bei der Durchsicht des Teilnehmerfelds fällt eines sofort auf: Mit Wien, dem Burgenland und Tirol waren drei Bundesländer überhaupt nicht vertreten. Lediglich ein Bundesland, Kärnten, schöpfte das Starterkontingent von drei Teilnehmern vollständig aus.
Vorarlberg und Oberösterreich stellten zwei Lehrlinge, Salzburg und Niederösterreich je einen. Wobei anzumerken ist, dass die drei Besten des niederösterreichischen Lehrlingswettbewerbs allesamt den Start verweigerten und der Viertplatzierte kurzfristig wenigstens dafür sorgte, dass das Teilnehmerfeld zweistellig wurde. ImBurgenland und in Wien fehlt es am Nachwuchs, in Tirol scheint das Interesse an diesem Wettbewerb gegen Null zu tendieren.

Den gesamten Artikel lesen Sie im neuen LHW 06/2018.

Fotos: Johannes Rottensteiner